Historische Ansicht des Theresianums

Lustschloss für Staatsbeamte

Von Maria Theresia 1746 zur Heranbildung von Staatsbeamten im ehemaligen kaiserlichen Lustschloss Favorita gegründet (Ritterakademie); von Jesuiten, nach Aufhebung dieses Ordens, von Piaristen und weltlichen Lehrern betreut; 1778 mit der Savoyischen Ritterakademie vereinigt, 1783 durch Joseph II. aufgehoben, 1791 als Theresianisch-Leopoldinische Akademie wieder eröffnet, seit 1849 auch Nichtadeligen zugänglich. Ab 1918 nur noch Führung eines Gymnasiums (ab 1925 Realgymnasium) der Stiftung „Theresianische Akademie“, 1938 Umwandlung in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt, 1945 aufgelöst, 1957 als öffentliches Gymnasium (mit Internat) wieder eröffnet.

Favorita, ehemaliges Lustschloss in Wien 4, später verändert zum heutigen Theresianum, 1623 erbaut, war Residenz von 3 Kaiserinnen: Maria Anna und Eleonore (1. und 2. Gemahlin von Ferdinand II.) und Eleonore (3. Gattin von Ferdinand III.), 1683 größtenteils zerstört, 1687-90 durch L. Burnacini neu erbaut; dann Schauplatz prunkvoller Hoffeste, Theateraufführungen und Tierhetzen. Nachdem darin Kaiser Karl VI., der Vater von Maria Theresia, gestorben war, verlegte diese den kaiserlichen Sommeraufenthalt nach Schönbrunn. 1746 richteten die Jesuiten im Schloss eine Schule ein, die Maria Theresia 1749 in die Theresianische Ritterakademie umwandelte.

Literatur: Bibliographia Theresiana, in: Album der Theresianischen Akademie 1910-37, 1978.
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