Sebastian Saxinger (SS): Beschreibe deine Rolle/Position im Vorstand auf humorvolle Art und Weise!
Caroline Parsché (CP): Andreas nennt mich ja immer das „Organisationstalent“. Bei meinen manchmal etwas utopischen Zielen bin ich mir da nicht immer so sicher. Zumindest führt meine Übermotivation dafür aber zum einen oder anderen Lacher. Und mir macht die Arbeit im Vorstand (meistens) auch sehr viel Spaß!
Zusammen mit dir, lieber Sebi, senken wir jedenfalls den Altersdurchschnitt im Vorstand. Und den Frauenanteil hebe ich ein bisschen an. Im Großen und Ganzen glaube ich, dass die Kombination „jung und weiblich“ einen wichtigen Einfluss auf den Vorstand hat, indem sie neue Perspektiven zulässt.
SS: Welches Essen aus der Schulküche war zu deiner Schulzeit das schlechteste?
CP: Die chinesischen Frühlingsrollen. Die waren einfach „lätschert“ und ich weiß nicht, was da für ein Gemüse drinnen war… Jedenfalls kein chinesisches!
SS: Erzähle ein lustiges Lehrerzitat!
CP: Prof. Berthold über die Lateinschularbeit eines Mitschülers – er hat natürlich einen Fetzen gehabt: „Das Niveau deiner Schularbeit ist so tief, tiefer als das abgrundtiefste Loch am abgrundtiefsten Ort der Erde.“
SS: Wie oft bist du beim Schummeln erwischt worden?
CP: Nie! Ich hab zwar in der Oberstufe schon ein paar Mal geschummelt, aber nicht allzu oft. Das habe ich mich nicht so getraut, ich war einfach zu brav dafür.
SS: Welchen Berufswunsch hatte dein 10jähriges Ich bevor du ins Theresianum gekommen bist?
CP: Ich wollte irgendwas mit Sprachen machen und viel herumreisen, aber ich habe nicht wirklich einen Berufswunsch gehabt. Aber ich habe damals schon den Beruf als Botschafterin recht cool gefunden. Das heißt mein 10jähriges Ich wäre mit meinem momentanen Werdegang durchaus zufrieden (Anm.: Caro studiert zurzeit an der Diplomatischen Akademie).
SS: Welches Erlebnis auf einer Schulreise, Sportwoche oder Schulausflug ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?
CP: (lacht) Es war die Romreise in der 6. Klasse mit Prof. Dorninger, ehemals Unger. Eine Taube hat ihr Geschäft geradewegs auf ihrem Kopf verrichtet.
Ah, und das Zeltlager in Strechau in der 1. Klasse. Dort hat Prof. Scharmitzer für uns gerappt. Das war ein Highlight.
SS: Was durfte man im Theresianum zu deiner Schulzeit noch machen, was heute undenkbar wäre?
CP: Man durfte im Internat die Möbel verstellen. Man konnte die Kästen und Betten im Zimmer so hinstellen wie man wollte. Wir hatten eine Zeitlang mitten im Zimmer alle Betten und alle Kästen stehen. Und zwar so, dass man eigentlich nicht wirklich guten Zugang hatte. Wir fanden das damals sehr lustig. Heute darf man nicht einmal mehr den Schreibtisch verstellen.
SS: Jetzt wollen wir noch prüfen, ob du im Theresianum gut aufgepasst hast. Ich habe ein paar „leichte“ Fragen aus unterschiedlichen Fächern vorbereitet. Beginnen wir mit Deutsch: Wie lautet die Gretchenfrage in Goethes Faust?
CP: Moment… Es hat etwas mit dem Teufel zu tun… Ach, ich komme gerade nicht darauf!
SS: Die Gretchenfrage stellt Gretchen an den Faust. Und sie fragt: „Wie hast du’s mit der Religion?“
CP: Aaah, das hätte ich gewusst…
SS: Die zweite Frage dreht sich um Mathematik. Wahr oder falsch: Das Dreieck mit den Seitenlängen a=3, b=4 und c=5 ist rechtwinklig.
CP: Moment, das muss ich mir aufschreiben. (Überlegt) Da brauche ich den Lehrsatz des Pythagoras… (rechnet angestrengt) Ja! Das Dreieck ist rechtwinklig!
SS: (lacht) Mathetest bestanden! Aber gleich die nächste Frage: Wie viele Mitglieder hat der Bundesrat?
CP: Hmm… Ein paar für jedes Bundesland? (lacht) Die genaue Zahl weiß ich leider nicht.
SS: Seit 2013 sind es 61 Mitglieder. Vielleicht liegt dir Chemie mehr. Was gibt die Ordnungszahl eines Elements im Periodensystem an?
CP: Die Anzahl der Elektronen des Atoms…?
SS: Streng genommen ist es die Anzahl der Protonen im Atomkern. Aber nachdem diese Anzahl bei den Elementen mit den Elektronen übereinstimmt, lasse ich Elektronen gelten. Und die letzte Frage kommt aus der Geografie: Wie viele Länder muss man mindestens durchqueren, wenn man zu Fuß von Norwegen nach Nordkorea gehen will?
CP: Ich tippe jetzt einfach auf 4.
SS: Das war jetzt eine kleine Fangfrage, es ist nämlich nur eines: Russland. Das grenzt tatsächlich an beide Länder!
Liebe Caro, ich bedanke mich sehr herzlich für das Gespräch!