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Minigolf 2022

Minigolf 2022 
oder: wie wir lernten, Veranstaltungen zu organisieren

 

Das Runde muss ins Eckige. Pardon, das Runde muss ins Runde!

Diese grundlegende Maxime und die Tatsache, dass wir uns an die meisten Menschenrechte halten, unterschieden das erste und beste Minigolfturnier der Vereinigung von der kommenden Fußballweltmeisterschaft in Qatar. Doch bevor wir uns hier im Sturzflug und mit offenem Visier auf politisch dünnes Eis bewegen, fangen wir lieber von vorne an:

 

 

Von Fabian Dopf

MJ 2019

und Stephan Navisotschnigg

MJ 2014

 

 

Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Alttheresianisten-Veranstaltung ist es, sich selbst zu besinnen und die Frage zu stellen, was kann ich einbringen, das den Leuten Spaß macht? Nach reiflicher Überlegung mussten wir einsehen, dass die Liste ausgesprochen kurz ist. Somit einen Schritt zurück (wir sind jetzt weiter weg als zu Beginn) und hin zur Frage, was kann ich überhaupt? Auch darauf hatten wir wie die meisten Menschen, die sich alterstechnisch irgendwo zwischen Matura und den ersten bestimmt geplanten Schwangerschaften im Freundeskreis befinden, keine Antwort parat.

 

Machen wir es eben wie ein blinder Reiter und zäumen das Pferd von hinten auf. Sportlich soll es sein, aber auch entspannt, denn nur einer von uns beiden wurde Sportler des Jahres. Etwas, das jeder kann, aber keiner so richtig. Bowling? Ich hab Big Lebowski gesehen, das endet nicht gut. Darts? Zu bourgeois, wir sind immer noch Theresianisten. Golf? Haben wir schon. Minigolf? So in etwa sah die geistige Geburtsstunde unserer Idee aus. Und äußerst dem Zeitgeist entsprechend waren es zwei Cis-Männer, die dem Heranwachsen ihres gemeinsamen Kindes zusehen konnten.

 

„Minigolf?! Des sui a Spurt sein?“, und schallendes Gelächter hörten wir beim Vorstellen des Projekts. Wenig später verstummten auch die letzten Kritiker, als wir ihnen versicherten keine tausende von Euro auszugeben. „Des hot nu kana gschofft, dann mochts hoit euer Kindergolf“. 

 

Ein bisschen Werbung hier, eine versteckte Nachricht in einer Mail da und schon trudelten die Anmeldungen herein. Wie für Earth, Wind and Fire war auch unsere Vorfreude auf den September galaktisch. 30 mutige Frauen und Männer waren sich nicht zu schade als Versuchskaninchen herzuhalten und fanden sich am Vorhof zum Museumsquartier ein. Von frisch aus dem Becken der MaturantInnen gefangen bis hin zu treuen langjährigen Mitgliedern waren alle Generationen vertreten. Einige von ihnen folgten dem britischen Motto in stilvollem Gewand, welches das königliche Herz der Queen ein letztes Mal hätte höher schlagen lassen, beinahe wie ein verfrühter, ehrvoller Abgesang. 

 

Schnell stellte sich heraus, dass die meisten lediglich eine gute Figur neben dem Platz, statt auf demselben machten. Einige hielten dem enormen Druck nicht stand, doch vereinzelt wuchsen Teilnehmer über sich hinaus, während begeisterte Passanten jeden Schlag bejubelten und knapp vergebenen Putts nachtrauerten. 

 

Das Turnier gipfelte in einem spannungsgeladenen Showdown, der die ersten drei Plätze mit nur jeweils einem Schlag Unterschied ausspuckte. Dem glorreichen Sieger winkten ewiger Ruhm und eine Golftrainingsmatte für die ereignisarmen Stunden im Büro. Ihren Ausklang fand die erste VMC (Vienna Minigolf Championship) der Vereinigung in einem Pub im 8. Bezirk, dessen Highlights hier aber den Rahmen sprengen würden.

 

Beim richtigen Budget freuen wir uns auf eine Wiederholung und bis dahin „Gut Golf“.

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